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Donnerstag, 29.11.2012 — 18:00
Musée national d’histoire naturelle, rue Münster, Luxembourg-Grund
Literatur
Anita Albus – Ausstellung mit Lesung und Gespräch mit Joachim Kalka
Die Kunst der Natur bei Anita Albus, organisiert vom Institut Pierre Werner in Zusammenarbeit mit dem Musée national d'Histoire naturelle

Anita Albus

Ausstellung mit Lesung und Gespräch

Donnerstag, 29.11.2012

Das Institut Pierre Werner und das Natur Museum Luxemburg stellten Werke der Malerin und Schriftstellerin Anita Albus vor. Ihre Bilder gehören zur Naturtradition der Meister des 18. und 19. Jahrhunderts wie Pierre-Joseph Redouté, Jean-Jacques Audubon oder Alfred Edmund Brehm.

Mit „Von seltenen Vögeln“ hat Anita Albus einen Vogelthriller geschrieben, ein faszinierendes und bewegendes Buch über ausgestorbene und vom Aussterben bedrohte Vogelarten, in dem sich Naturgeschichte und Kriminalreport mischen. Malend und schreibend stellt sie überzeugend dar, daß das Aussterben der Arten nicht nur als Naturverlust, sondern, wesentlicher, als Kulturverlust zu beklagen ist, denn mit jeder verlorenen Spezies geht eine „Welt“ unter, die sich im menschlichen Geist – in den Künsten, der Mythologie, der Wissenschaft – gespiegelt hat. Spannend und anschaulich, provokant und amüsant, wendet sich dieses Buch, aus dem Anita Albus anlässlich der Ausstellungseröffnung vorgelesen hat, sowohl an den wissenschaftlich Interessierten, als auch an den „naiven“ Vogelliebhaber.

Die Ausstellung

Ausschnitte ihrer Lesung aus dem Kapitel über die Schleiereule

Im Anschluss an die Lesung unterhielt sich Joachim Kalka mit Anita Albus.

 

Artikel der FAZ zur Ausstellung in Glückstadt

Wie man wird, was man nicht war

Mit einem Bein in München, mit dem anderen in Burgund lebend, schöpft  Anita Albus ihre Inspiration und Kreativität aus der deutschen und französischen Kultur. Sie gehört dieser breiten und vielfältigen Intellektuellenfamilie an, die sich an dem bikulturellen Erbe zu bereichern vermag. Das Institut Pierre Werner ist bestrebt, diesen fruchtbaren, interkulturellen Austausch in einer eigenen Veranstaltungsreihe, Wie man wird, was man nicht war, zu würdigen.

Die Natur in Kunst und Wissenschaft bei Anita Albus

Das literarische und bildnerische Werk von Anita Albus ist « eine jener seit dem 19. Jahrhundert immer rarer gewordenen Synthesen von naturkundlicher, künstlerischer und erzählerischer Betrachtungs- und Darstellungsweisen, die uns Carl von Linnés „Lappländische Reise“, Jean-Jacques Audubons Darstellung „Die Vögel Amerikas“ und Alfred Edmund Brehms „Brehms Tierleben“ beschert haben » (Ulrich Baron).

Bei ihren Analysen konfrontiert die Verfasserin wissenschaftliche – alte wie neue – Erzählungen mit mythischen und literarischen Erkenntnissen. „Das hat den Vorteil, dass sie den riesigen Wissensschatz, (…), einerseits nicht begräbt und ihn andererseits in die Geschichte der Naturgeschichte einreiht, um die es ihr ebenfalls geht » (Cord Riechelmann). Sie führt mit « jedem ihrer Bücher aufs Neue vor, wie wissenschaftliche Genauigkeit und sinnliches Wissen, Naturkunde, Kulturgeschichte und Malerei auch heute wunderbar in eins gehen können » (Katharina Narbutovic).

Die Ausstellung und die Lesung von Anita Albus wurden vom Institut Pierre Werner und dem Naturmuseum Luxemburg veranstaltet.