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Montag, 05.07.2021 — 19:00
Abbaye de Neumünster, 28, rue Münster, Luxembourg-Grund
Literatur
Lesung unter Palmen: Anke Stelling und Guy Helminger lesen Kurzgeschichten

Lesung unter Palmen

Anke Stelling und Guy Helminger lesen Kurzgeschichten

Moderation: Samuel Hamen

Montag, 5. Juli 2021
19:00 Uhr


In deutscher Sprache

 

Das Leben ist undurchsichtig und erzählenswert. Und es gilt, in diesem Leben vorzukommen, zwischen all den Wünschen und Enttäuschungen, den gesellschaftlichen Normen und alltäglichen Herausforderungen. Wer bin ich denn hier überhaupt? Wer könnte ich sein?

Anke Stellings Prosa analysiert auf hoch sensible Weise die Mittelstandsgesellschaft der Gegenwart, heißt es in der Jurybegründung zum Friedrich-Hölderlin-Preis 2019. Und weiter: Mit soziologischer Präzision stellt Anke Stelling dar, wie und mit welchen Konsequenzen heutige Bürgerlichkeit von den antibürgerlichen Werten der 68er infiziert worden ist.

In ihrem aktuellen Erzählungsband „Grundlagenforschung“, aus dem sie in Luxemburg lesen wird und in dem auch Luxemburg Erwähnung findet, vermag man sämtliche Motive, Themen, ja geradezu die gesamte literarische Welt Anke Stellings zu entdecken – und diese Erforschung ist nicht nur für Stelling-Fans faszinierend.

Guy Helminger veröffentlichte mit „Rost. Stories“ (Neuauflage 2016) einen verstörend-faszinierenden, stilistisch anspruchsvollen und literarisch höchst vielseitigen Erzählband, der dem Autor bei seinem ersten Erscheinen 2002 den renommierten Prix Servais eintrug.

Im Institut Pierre Werner wird Guy Helminger noch unveröffentlichte Kurzgeschichten präsentieren, die Situationen beschreiben, in denen ein Riss im Leben der Protagonisten auftritt, etwas Unvorhergesehenes geschieht, die die Existenz in eine andere Richtung als vorher abdriften lässt.

 

Anke Stelling, geboren 1971, stand mit ihrem Roman „Bodentiefe Fenster“ (2015) auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015. Ihr letzter Roman „Schäfchen im Trockenen“ (2018) wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019 ausgezeichnet. Im Juni 2019 erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. 

Guy Helminger, geboren 1963 in Esch/Alzette, erhielt 2004 anlässlich der 28. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt den 3sat-Preis. 2016 wurde er mit dem Dresdner Lyrikpreis und 2020 mit dem Gustav-Regler-Preis ausgezeichnet. Sein zuletzt erschienener Roman „Die Lombardi-Affäre“ (capybarabooks, 2020) steht auf der Shortlist für den Prix Servais 2021. 

Pressestimmen
Literarisch erforscht werden die zersetzenden Mechanismen von Beziehungen. In ihren 14 Erzählungen erfüllt Anke Stelling diesen Anspruch gekonnt. Von ihren Kurzgeschichten geht eine Sogwirkung aus: Einmal angefangen, will man das Buch nicht mehr weglegen.
Anina Valle Thiele / Livres Tageblatt, zu "Grundlagenforschung" von Anke Stelling
Stellings Erzählungen künden in lakonischem Stil von der großen Desillusionierung, sie entzaubern die Träume der kreativen Lebenskünstler ebenso wie die Glücksvorstellungen gesetzter Bürgerlichkeit.
Cornelius Wüllenkemper / Deutschlandfunk, zu "Grundlagenforschung von Anke Stelling
Guy Helminger erzählt vom Einbruch des Fremden ins Vertraute, von Epiphanien der Surrealität und immer wieder von Szenen extremer Gewalt in einem scheinbar rundum befriedeten, restlos abgeregelten Alltag.
Denis Scheck in der Prix Servais-Laudatio zu "Rost. Stories" von Guy Helminger
Helmingers Kurzgeschichten sind Miniszenarien wie für Filme von David Lynch.
Frankfurter Allgemeine Zeitung zu "Rost. Stories" von Guy Helminger
Organisiert vom Institut Pierre Werner
Mit Unterstützung von neimënster