Zeitenwende des Literarischen? Über die Gewalt der Gegenwart
Marcel Beyer zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren im deutschsprachigen Raum. Seine Arbeiten stehen sowohl beim Publikum wie bei der Literaturkritik gleichermaßen hoch im Kurs. Seine Texte loten den Spielraum des Literarischen zwischen Fiktion und Wirklichkeit aus. Im Rekurs auf historische Ereignisse akzentuiert er immer wieder soziale und ethische Herausforderungen der Gegenwart.
In Luxemburg liest er aus seinem jüngsten Buch Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha (2023). Ausgehend von der Berichterstattung aus der Ukraine diskutiert er die Frage, wie sich die Literatur zur medialen Verarbeitung des Krieges verhalten kann und muss. Um die Frage, inwieweit der Angriffskrieg auf die Ukraine eine Zeitenwende nicht nur des Politischen, sondern auch des Literarischen ist, wird es auch in der Abendveranstaltung gehen. Dabei werden auch weitere Herausforderungen unserer Zeit berücksichtigt.
Ergänzend trägt er Passagen aus dem Essay Putins Briefkasten (2012) und Gedichte vor.
Marcel Beyer, geboren 1965 in Tailfingen/Württemberg, lebt seit 1996 in Dresden. Neben vier Romanen hat er mehrere Gedichtbände und Essay-Sammlungen vorgelegt, hat Libretti geschrieben und mit bildenden Künstlern zusammengearbeitet. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romane Flughunde (1995), Spione (2000) und Kaltenburg (2008). Für sein umfangreiches Schaffen erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2014 den Kleist-Preis, 2016 den Georg-Büchner-Preis, 2021 den Peter-Huchel-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis.
Hinweis: Am 23. Januar 2025 um 18.00 Uhr findet die Veranstaltung auch im Saarländisches Künstlerhaus, (Karlstraße 1, Saarbrücken), statt.
Zusammenarbeit: Universität des Saarlandes
Unterstützung: neimënster