Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Paul Celans „Todesfuge“. Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten, gilt es als eines der frühesten literarischen Zeugnisse im Angesicht der Shoah. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, das wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet. Er spannt den Bogen von seiner Entstehung über seine zunächst kontroverse Aufnahme in den 1950er Jahren bis hin zu den Literaten und Künstlern, die sich bis unsere Tage davon inspirieren lassen.
Thomas Sparr, Jahrgang 1956, war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin.
Marie-Luise Knott lebt als freie Autorin, Kritikerin und Kuratorin in Berlin. Zuletzt erschien 2022 der Band „370 Riverside Drive, 730 Riverside Drive, Hannah Arendt und Rolf Ellison, 17 Hinweise“, für den sie mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik des Philosophicums Lech ausgezeichnet wurde.
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