fr
Mittwoch, 07.02.2018 — 19:00
Abtei Neumünster, 28 rue Münster, Luxemburg-Grund
Literatur
Patrick Deville: „Taba-Taba“ Lesung und Gespräch
In französischer Sprache

Tickets 10 € | 5 € | 1,50 € (Kulturpass) Ÿ

www.neimënster.lu

 

Das Institut Pierre Werner empfängt den französischen Autor Patrick Deville, der im Rahmen eines Gesprächs mit Jean Portante seinen neuen Roman „Taba-Taba“ (Seuil, 2017) vorstellen und Auszüge daraus lesen wird.

Die im Roman erzählte Geschichte beginnt Anfang der 60er Jahre in Mindin, gegenüber der Stadt Saint-Nazaire, in einem zum psychiatrischen Krankenhaus gewordenen Lazarett. Ein hinkendes Kind, dessen Vater Krankenhausdirektor ist, freundet sich mit einem Patienten an, einem früheren Marinesoldaten, der beständig vor und zurück schaukelt und dabei den rätselhaften Ausdruck „Taba-Taba“ wiederholt. Von dieser Begegnung ausgehend beginnt eine tour de force durch die Geschichte, in der Deville unablässig zwischen dem mikroskopischen und makroskopischen Blick wechselt. Bei ihm wird klar: Frankreich ist weit mehr als nur das westeuropäische Mutterland. Der Erzähler umrundet den Globus, erinnert an Frankreichs koloniale Vergangenheit, seine Fehlschläge, aber auch die wagemutigen Projekte. Dieses große Zeitbild reicht von Napoleon III. bis hin zu den Anschlägen, die das Land erst kürzlich in ein Blutbad stürzten.

Patrick Deville ist ein französischer Autor, geboren 1957 im Département Loire-Atlantique. Nach einem Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität von Nantes, lebte er in den 80er Jahren im Mittleren Osten, in Nigeria und Algerien. Er war zunächst als Kulturattaché tätig, dann als Philosophielehrer. 2011 gründet er die Literaturzeitschrift und Autorenresidenz MEET (Maison des écrivains étrangers et des traducteurs de Saint-Nazaire; Haus der ausländischen Autoren und Übersetzer), deren Direktor er ist. 2011 wird sein Roman „Kampuchéa“ von der Redaktion der Zeitschrift „Lire“ als bester französischer Roman des Jahres gewählt. Sein Roman „Peste et Choléra“ erhält im August 2012 den Fnac-Roman-Preis, im November den Prix Femina und im Dezember den Preis der Literaturpreise. 2014 veröffentlicht er den Roman „Viva“ (Seuil), in dem der Leser u.a. auf Léon Trotski, Frida Kahlo oder Malcom Lowry trifft. Sein unter großem autobiografischen Einfluss stehender letzter Roman „Taba-Taba“ erschien 2017 bei Seuil.

Jean Portante wurde 1950 in Differdange geboren und hat italienische Wurzeln. Sein Werk, bestehend aus rund dreißig Büchern – Gedichte, Romane, Aufsätze, Theaterstücke –, ist durchdrungen von dieser doppelten Zugehörigkeit. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller ist Jean Portante seit über zwanzig Jahren auch als literarischer Übersetzer tätig. Seine eigenen Bücher sind größtenteils übersetzt.

 

Hier ein paar Eindrücke des Abends:

Das Video der gesamten Veranstaltung finden Sie in der Mediathek.

Pressestimmen
Lire Deville, c’est ressentir un bercement unique, mêlant la langueur et l’accélération, la corde sensible et l’humour, la force de suggestion et le coup de griffe, la trame et l’incise.
Le lecteur est porté par une narration suprêmement maîtrisée, zébrée de digressions sidérales.
La Croix
Un superbe livre inclassable, monstrueux par sa beauté et ses rappels de l’histoire.
Clermont
Dans cette profusion de réel, fouillis savamment mis en ordre par Deville, naît le roman irrésistible d’une possible vérité.
L’Humanité
Un livre bouleversant.
Le Point
Ce roman est un magnifique tapis volant à travers l’histoire, étrange et coloré comme son titre.
L’Opinion
Organisiert vom Institut Pierre Werner mit Unterstützung von neimënster.