Le Paquebot ("das Passagierschiff") Februar 1932. Jacques-Marie Bauer, ein Buchhändler, der sich auf bibliophile Werke spezialisiert hat, geht in Marseille an Bord der Georges Philippar, eines brandneuen Passagierschiffs auf dem Weg nach Japan. Obwohl er sich mit den anderen Passagieren - Kommandant Pressagny und seiner Enkelin, dem Versicherungsmakler Hercule Martin, dem russischen Pianisten Sokolowski und der verführerischen Anaïs Modet-Delacourt - gut versteht, bleibt der Grund seiner Reise geheimnisvoll. Als die Deutschen die Bühne betreten, bilden sich in der kleinen kosmopolitischen Gesellschaft feindliche Lager: Hitlers Aufstieg spaltet die Gruppe. Die dunklen Gerüchte der Welt werden auf dem Schiff von einer Reihe beunruhigender technischer Schäden widergespiegelt ...

In der epischen und dramatischen Geschichte dieser Kreuzfahrt, bei der der große Reporter Albert Londres ums Leben kam, zeichnet Pierre Assouline den Untergang Europas in einem eindringlichen Bild nach.

Le Nageur ("Der Schwimmer") zeichnet das außergewöhnliche Schicksal von Alfred Nakache nach, der die Resilienz in Person verkörpert. Schon früh wurde er französischer Meister, Europameister und Weltmeister in verschiedenen Schwimmarten. Er wurde für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und 1948 in London nominiert. In der Zwischenzeit erlebte er jedoch die größte Prüfung seines Lebens. Während der Besatzungszeit nahm er tagsüber an Wettkämpfen teil und trainierte nachts heimlich junge Widerstandskämpfer in Toulouse, wo er lebte, bevor sie in die Untergrundbewegung gingen. Bis zu einer Denunzierung bei der Gestapo, die Jacques Cartonnet zugeschrieben wurde, einem anderen Schwimmer, der mit dem Vichy-Regime kollaborierte und jahrelang sein Rivale im Schwimmbecken gewesen war. Nakache wurde mit seiner Frau Paule und ihrer kleinen Tochter Annie inhaftiert und nach Auschwitz deportiert. Er überlebte, ein Jahr lang, auch den "Todesmarsch", der seiner Evakuierung folgte, und Buchenwald, wo er auf die Befreiung durch die amerikanische Armee wartete, all dies dank seiner Willensstärke und seiner außergewöhnlichen athletischen Konstitution. Nach seiner Rückkehr nach Toulouse, wo er vom Tod seiner Familie erfuhr, gab er dem Druck seines Trainers nach, der sah, dass es mit ihm bergab ging, ging wieder ins Schwimmbad und wurde einige Monate später erneut internationaler Meister...

Le Nageur ("Der Schwimmer") ist eine atemberaubende Reise durch das Jahrhundert und erzählt von einem Leben, das auf ein Ziel ausgerichtet ist: nach Spitzenleistungen zu streben und über sich selbst hinauszuwachsen. Und vor allem: unter allen Umständen durchzuhalten, sich durchzusetzen, Widerstand zu leisten.

Pierre Assouline, geboren 1953 in Casablanca, ist ein französischer Journalist, Rundfunkkolumnist, Romanautor und Biograf.

Er wuchs in Frankreich auf und wurde Journalist und später Schriftsteller, u. a. von zwölf Biografien (Simenon, Hergé, Gallimard, Kahnweiler, Cartier-Bresson, Le Dernier des Camondo, ...) und mehreren Romanen (Die Klientin, Das Bildnis der Baronin, zu Gast, ...). 2005 gründete er den Blog La République des livres  (Die Republik der Bücher). Seit 2012 ist er Mitglied der Académie Goncourt.

Le Paquebot ("Das Passagierschiff") erschien 2022 bei Gallimard und sein letztes Buch Le Nageur ("Der Schwimmer") im März 2023.

William Irigoyen, 1970 geboren, lebt als Journalist (Lire, Geo Histoire, Radio espace 2) und Moderator in Straßburg. Auf ARTE moderiert er seit 2012 das internationale Magazin "Arte Reportage" und seit Februar 2022 die Sendung "THEMA".