Lesung und Gespräch mit Samuel Hamen
In deutscher Sprache
Eintritt frei
Eines Nachts verwandelt sich Hilma Honik in einen Werwolf und tötet ihren Mann. Von nun an sind ihre beiden Kinder auf sich selbst gestellt: immer in der Angst, die Bestialität liege in der Familie und könne auch von ihnen Besitz ergreifen. Während sich Iselin dafür entscheidet, in ihrer Heimatstadt Bergen mit ihren Mitbewohnerinnen die Terrorzelle „Mädchen im System“ zu gründen, bereist Edvard die Ränder der Sowjetunion auf seinem Weg nach Afghanistan. Es beginnt eine fantastische Sinnsuche durch das 20. Jahrhundert und die Unwägbarkeiten menschlichen Verhaltens. In seinem zweiten Roman zeichnet Jakob Nolte einen schwarzen Regenbogen des Horrors über die Welt und erweist sich dabei als detailverliebter Nihilist und Meister des Wahnwitzes.
Jakob Nolte gehört zu den spektakulärsten neuen Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb und sein „unkonventioneller Stil“ zum „Aufregendsten, was die deutsche Literatur derzeit zu bieten hat“ (Rolling Stone). Im Café Rocas wird Nolte aus seinem neuesten Roman „Schreckliche Gewalten“ lesen, einem Text voll Horror und Witz, spannend und geistreich zugleich, der sich allen Genrezuschreibungen entzieht und an das „Verrätselte eines David Lynch“ genauso erinnert wie an das „Verspielt-Brutale eines Quentin Tarantino“ (MDR Kultur). Moderiert wird der Abend von Samuel Hamen.
„Schreckliche Gewalten“, Lesung und Gespräch mit Samuel Hamen:
Jakob Nolte, geboren 1988, wuchs in Barsinghausen am Deister auf. Seine Theaterstücke wurden an zahlreichen Bühnen Europas gespielt und mehrfach prämiert: Für „Das Tierreich“ etwa erhielt er gemeinsam mit Michel Decar den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin, mit seinem Stück „Gespräche wegen der Kürbisse“ wurde er 2016 zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater Berlin eingeladen. Sein Debütroman „ALFF“ wurde 2016 mit dem Kunstpreis Literatur ausgezeichnet. Im selben Jahr war er Stipendiat der Villa Kamogawa in Kyoto. „Schreckliche Gewalten“ war 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Samuel Hamen, geboren 1988 in Luxemburg-Stadt, studierte Germanistik an der Universität Heidelberg. Zurzeit schreibt er ebendort an seiner Promotion zum Lyriker Thomas Kling. Er betreibt den Literaturblog „ltrtr.de“ und arbeitet als freier Redakteur u. a. für „Zeit Online“, „d’Lëtzebuerger Land“, „tell-review.de“ sowie den luxemburgischen Radiosender 100,7. Schwerpunkt seiner journalistischen wie wissenschaftlichen Arbeit ist die Gegenwartsliteratur. 2016 wurde er mit dem Hans-Bernhard-Schiff-Preis ausgezeichnet. Soeben erschien sein erster Roman „V wéi vreckt, w wéi Vitess“ bei Editions Guy Binsfeld.
Ein kleiner Vorgeschmack gefällig? Eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Matthes & Seitz Verlags.
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